Rinklin gehört zu den ersten Unternehmen der Biobewegung – in vielerlei Hinsicht: Wilhelm Rinklin Senior stellt seinen Gemischtbetrieb bereits 1955 auf ökologische Landwirtschaft um.

In den frühen Siebzigern gründet Rinklin Senior mit anderen Bauern den Bioland Verband. Für sein Engagement erhält er die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg.

Sein Sohn Wilhelm Rinklin beginnt seine berufliche Laufbahn nach seinem abgeschlossenen Studium der Agrarwirtschaft als Geschäftsführer von Bioland. Hier soll er mit den Bauern am Kaiserstuhl die Vermarktung ihrer Bio-Produkte vorantreiben.

Zur Vermarktung der eigenen Produkte schließt sich Wilhelm Rinklin 1975 mit anderen Betrieben der Region zu einer Erzeugergemeinschaft zusammen. Der erste LKW wird gekauft. Umschlagplatz ist die elterliche Scheune von Friedhilde Rinklin. Mit der Zeit erweitert sich das Sortiment: Vollkornbrot kommt dazu – ebenso wie Apfelsaft, Honig und die ersten Vollkornnudeln.

Über die Erzeugergemeinschaft, die eng mit dem Bioland-Verband verknüpft ist, werden später auch Produkte anderer Ökobetriebe vermarktet.

Ende der Siebziger steht eine Entscheidung an: Die Trennung der „Marke“ Bioland und der Handelstätigkeit wird vollzogen. Wilhelm Rinklin handelt auf eigene Rechnung weiter.

Seit 1981 versorgt Wilhelm Rinklin als Einzelunternehmer Naturkostfachhändler in der Region mit Frischwaren. Das Trockensortiment wird stetig ausgebaut. Der Kreis der Lieferanten wächst.

Zunächst wurden die Waren auf verschiedenen Höfen umgeschlagen, bis 1983 das erste eigene Rinklin Lager an der heutigen Betriebsstätte mit 400 m2 und 40 m2 Kühlfläche errichtet werden konnte.

1989 wird die Rinklin Naturkost GmbH gegründet. Zunehmend gehören Bioläden zum Kundenstamm – waren es zu Beginn doch überwiegend Reformhäuser.

2003 wird das Sortiment um Tiefkühlprodukte erweitert. Zunächst wird mit einem Lager außerhalb gearbeitet. Die Logistik meistert die Herausforderung. Der Markt zeigt jedoch schnell, dass ein eigenes Tiefkühllager von Nöten ist.

Die Erweiterung auf 5500 m2 Fläche, davon 2000 m2 Kühlfläche wird 2008 abgeschlossen, wobei auf eine kosten- und ressourcenschonende Bauweise geachtet wird.

Mit dem Jahr 2013 wird die Übergabe der Rinklin Naturkost GmbH an die folgende Generation eingeleitet. Die Firma bleibt in der Familie. Wilhelm Rinklin teilt sich ab jetzt die Geschäftsleitung mit seinen Söhnen Armin, Harald und Jochen.

2014 zieht die Leergutabteilung in eine neue Halle auf der anderen Straßenseite. Somit kann das erhöhte Leergutaufkommen unter Dach luftig aber trocken sortiert und bearbeitet werden.

Bei fast 40°C feiert Rinklin Naturkost im Juli 2015 sein 40jähriges Bestehen zusammen mit guten Freunden und Bekannten, Weggefährten, geschätzten Geschäftspartnern, kurz: mit all jenen, die das Unternehmen über weite Strecken begleitet und unterstützt haben.

Gleichzeitig feiert auch die Gemeinde Eichstetten ein Jubiläum: 60 Jahre Bio-Anbau!

Zu Beginn des Jahres wird das neue elektronische Lagerverwaltungssystem eingeführt. Durch „Pick by Voice“ wird jetzt mit Kopfhörer, Handscanner und Display kommissioniert. Hier ein Video (Frühjahr 2021), das einen Einblick in den Ablauf im Lager zeigt.

Gebaut wird auch wieder: Der Neubau umfasst rund 1500qm Kühlfläche und ein 340 qm-großes Tiefkühllager. Im ersten Geschoss ist Platz für weitere Büro- und Besprechungsräume (ca.200 qm).

Für eine bessere Logistik wird eine separate Wareneingangszone geschaffen. Somit ist der gekühlte Warenein- und ausgang erstmals getrennt.

Im August- nach heißen trockenen Wochen – erhöhten sich die Temperaturen auf dem Firmengelände noch einmal erheblich: Unsere Leerguthalle brannte! Auch wenn die Halle trotz einem riesigen Aufgebot an Feuerwehr und Hilfskräften nicht gerettet werden konnte, sind wir dankbar dafür, dass keine Personen zu Schaden kamen und das weitläufige Warenlager, Sozialräume, Büros und Biomarkt unversehrt geblieben sind. Das Tagesgeschäft konnte fast normal weitergehen. Dennoch ein denkwürdiger Tag!


Das Jahr 2022 beendete eine Ära: Wilhelm und Friedhilde Rinklin verlassen jetzt die Rinklin Firmengruppe ganz offiziell. Die Übergabe an Armin, Harald und Jochen Rinklin ist nun vollzogen. Erfreulicherweise bekommen die MitarbeiterInnen beide jedoch immer wieder zu Gesicht, wenn sie ihre kleinen „Dienste“ für das Unternehmen erledigen.

Firmenphilosophie - Gemeinsam stark

Die Zukunft des Naturkost-Fachhandels wird  ausschließlich über das Zusammenwirken der Akteure auf allen Handelsebenen funktionieren. Ein konsequenter Vertrieb von ökologisch erzeugten Lebensmitteln vom Erzeuger bis zum Endverbraucher wird durch enge Zusammenarbeit mit Lieferanten, Verbänden und vor allem dem Fachhandel möglich sein. Dafür braucht es nach wie vor Visionen und Konzepte zur Umsetzung.

Durch die sinnvolle Verbindung von professionellen “Benchpartnern“ erreichen wir unsere Kunden noch besser und stellen ein breit gefächertes Netz an Kompetenzen. Wir verbinden Erzeugung, Warenkontrolle, Verteilung, Verbreitung, Werbung, Finanzierung, Firmengründung und Bildung und sind gemeinsam stark. Das Zusammenwirken von effektiven Partnern ist das Fundament unseres Handelns.

So arbeiten wir in einem seit Jahrzehnten gesponnenen Netz von Akteuren der Branche, die sich alle diesem gemeinsamen Ziel – einer zukunftsfähigen Welt- verschrieben haben und, an dem permanent weitergestrickt wird….


Eine Mitgliedschaft bei Bioland versteht sich von selbst – war doch Wilhelm Rinklin senior mit seinem landwirtschaftlichen Betrieb 1971 Gründungsmitglied. Die Bioland-Gemeinschaft trägt soziale Verantwortung durch die Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze und die Erhaltung einer lebendigen Kultur auf dem Land. Basis dafür sind faire Partnerschaften zwischen Landwirten, Herstellern und Händlern.

 Sie begleitet den lokal verankerten Naturkostfachhandel unter anderem im Liefergebiet von Rinklin Naturkost, um ihn in seiner Entwicklung zu stärken und zu fördern. Gegründet wurde sie von den Naturkost-Großhändlern Bodan in Überlingen, Rinklin Naturkost in Eichstetten und der Regionalwert AG in Freiburg.

DIE REGIONALEN sind ein bundesweites Netzwerk von zwölf regionalen Naturkost-Großhändlern. Wir alle schätzen die Vorzüge von Regionalität, denn kurze Wege, Transparenz und Unabhängigkeit sind für uns ein wesentlicher Teil des ökologischen Gedankens. Dort aber, wo wir gemeinsam mehr erreichen können, bündeln wir unsere Kräfte!

Als Mitglied der ersten Stunde (1989) im BNN setzen wir uns für eindeutige Deklaration und klare Transparenz im Naturkostfachhandel aktiv ein. Der BNN ist an der Gestaltung internationaler und nationaler Gesetzesvorhaben beteiligt, beispielsweise an der Weiterentwicklung der EU-Öko-Verordnung.

Als Bürgeraktiengesellschaft organisiert die Regionalwert AG das Zusammenwirken von Kapitalgebern und Partnerbetrieben zum Aufbau einer nachhaltigen Regionalwirtschaft rund um Freiburg. Um den Bio-Markt im Südwesten strategisch gemeinsam zu gestalten, wurde mit uns 2016 die Gesellschaft für Bio-Marktentwicklung mbH gegründet.


Durch einen Gesellschaftervertrag wurde 2005 von 9 Naturkost-Großhändlern die Naturkost Schramm Import/Export GmbH gegründet, die weltweit agiert. Der Zusammenschluss gewährleistet, dass das Obst und Gemüse von Naturkost Schramm auf schnellstem Wege verteilt wird und frisch und in bester Qualität im Handel und beim Kunden ankommt.

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Als Partner von „bildungsnetzwerk naturkost“ (BINAKO) gestalten wir zusammen mit anderen regionalen Großhändlern bundesweit das Seminarangebot. BINAKO vernetzt verschiedene Weiterbildungsangebote an unterschiedlichen Orten und macht Ihnen Seminare anderer Großhändler ohne großen Aufwand zugänglich. 

Derzeit arbeitet der Demeterverband mit mehr als 30 Vertragsgroßhändlern zusammen, die ihre Waren über Erzeuger und/oder Verarbeiter mit Demeter-Anerkennung aus dem In- und Ausland beziehen und diese an den Bio-Fachhandel liefern. Gesichert wird der Handel durch einen “Markennutzungsvertrag“, den auch wir mit Demeter geschlossen haben.

Im Fokus der Bio-Musterregion Freiburg stehen die Förderung des Ökolandbaus und regionaler Vermarktungswege sowie die Steigerung der Wertschöpfung innerhalb der ganzen Kette. Auch die Wertschätzung landwirtschaftlicher Tätigkeiten und das Bewusstsein für ökologische Bewirtschaftungsweisen sollen in der Region gefördert werden. Wir unterstützen durch aktive Gremienmitarbeit.

Wir lieben Regional!

Für uns bei Rinklin hat der regionale Einkauf von Obst und Gemüse einen weiteren, entscheidenden Vorteil: freundschaftliche Beziehungen zu unseren Erzeuger*innen und eine größtmögliche Transparenz. Wir stehen in engem Kontakt zu unseren regionalen Obst- und Gemüseanbauenden, mit denen wir oft mehrmals in der Woche sprechen und die wir nicht selten auch vor Ort besuchen. Durch eine jährliche gemeinsame Anbauplanung kann gut im Voraus kalkuliert und somit bestmöglich gesichert werden, dass der Absatz gelingt – für uns und für unsere Partner. So kann der oder die Gemüseerzeuger*in aufgrund der Absatzerfahrungen vorheriger Jahre bedarfsgerecht anbauen und bei Rinklin ist die jeweils nachgefragte Ware verfügbar.

Mit vielen unserer regionalen Erzeuger*innen arbeiten wir bereits seit Jahren oder sogar Jahrzehnten zusammen, so dass wir gegenseitiges Vertrauen aufbauen konnten. Wir schätzen die gute Kommunikation und das gemeinsame Durchstehen von Herausforderungen und Erfolgen. Zusammen haben wir bereits viel erreicht und werden auch zukünftig darauf aufbauen.

Es gibt so viele Gründe, regional einzukaufen: kürzere Transportwege und damit weniger CO2-Emmissionen, Förderung der Erzeuger*innen in der Region, Genuss heimischer Spezialitäten…wir könnten die Liste noch um zahlreiche Punkte ergänzen. Besonders bei Obst und Gemüse machen Regionalität und kurze Wege Sinn, also bei Waren, die eine geringe Haltbarkeit besitzen und möglichst frisch zu den Kund*innen gelangen sollen.